 Bruck-Fusch bei der Abfahrt |
 Grenzübergang in die Slowakei |
 Die Burg von Preßburg |
Sonntag, 28. Juli 2002. Zeitig in der Früh finde ich mich am Bahnhof in Bruck ein, um meine diesjährige Radtour zu beginnen. Angekommen in Wolfsthal (dem österreichischen Grenzort zur Slowakei) belaste ich mein Rad mit dem ersten Streckenenabschnitt. Es geht nach Bratislava und dort sofort zum Hauptbahnhof (Hlavna Stanica). 10 Minuten vor der Abfahrt des Zuges nach Kosice bin ich am Schalter und bezahle für die 6-stündige Zugfahrt 414 Kronen (ca. 10 €).
Für das Fahrrad löse ich am Schalter keine Karte - beim Gepäckswagenschaffner lege ich 50 Kronen (ca. 1,20 €) hin und los geht es. Die Strecke nach Kosice bin ich in den vergangenen Jahren wiederholt gefahren - sie ist eindrucksvoll.
Am Waag (Wah) und später am Hornad (Fluss) sind die Kinder beim Baden - das schaut bei der Hitze sehr einladend aus. Der Hornad mit seinem Lauf durch Wald und Berge ist Erholungsraum - es wird gezeltet, geangelt und Feuer gemacht.
In Kosice beziehe ich das per Mail vorbestellte Hotel Centrum (900 Kronen).
Kosice ist wie immer erholsam - Brunnen-Leuchtspiele mit Musik am Abend. |
 Zugtafel |
 Irgendwo in der Slowakei |
 Kosice am Morgen |
Montag, 29. Juli 2002. Um 6.00 Uhr steh ich auf - fotografiere Autokennzeichen und starte auf der Kirschbaumallee von Kosice nach Süden Richtung Ungarn. Starker Rückenwind und LKWs fördern mein Tempo. Ab Kosice ist das Tal des Hornad sehr weit.
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 Wohin? Natürlich nach Süden |
 Getreidefelder |
 Potraviny - die Nahversorger |
Ein Grenzübertritt per Rad ist immer eine flotte Sache. Gleich nach der Grenze biege ich auf eine Seitenstraße Richtung Gönc ab. Auf einer Seitenterrasse des Hornad-Tales fahre ich auf einem "Euro-Velo"-Weg (Nebenstraße) durch eine liebliche Landschaft, vorbei an Maisfeldern, Gärten, kleinen Dörfern und Weingärten weiter nach Süden.
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 Magyar - Grenztafel |
 Eine Truthahnfamilie |
 Ortstafel am Euro-Velo |
Bei einer Art Steinbruch erklärt eine Tafel irgendetwas mit Fumarolen. Ich untersuche den Bruch, aber da rauchts nichts. Ich hätte mir einige heiße Dampfaustritte erwartet.
Sonnenblumen, Mais und ab Abaujszanto auch Weinanbau prägen das Landschaftsbild. Kurz vor Abaujszanto ist die sehenswerte Ruine Boldokövarija. Von weitem sehe ich den Tokaj hegy mit dem Fernsehsender. Auf der kurzen Strecke, die ich auf der Hauptstraße fahre, ist der Verkehr sehr stark. Liebend gerne biege ich in die Nebenstraße ab.
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 Kellergasse |
 Da gehts nach Tokaj |
 Brücke über die Theiß |
Heiß ist es und ich mache in Tokaj Pause - ohne Weinverkostung. Tokaj ist ja die Stadt der Weine mit dem "König der Weine, Wein der Könige". Natürlich ist eine Besichtigung der Weinkeller angebracht.
Nachmittags geht es über die Dammstraße von Tokaj nach Rakamaz. Königin Elisabeth (Erzsebet Kiralyne utja) hat diese 28 km lange Dammstrasse anlegen lassen. Und dann geht es immer geradeaus bei Gegenwind zum Tagesziel.
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 Da liegt versteckt Tokaj |
 Königin Sissi Denkmal |
 Geradeaus nach Niregyhaza |
 Schau dir den Gegenwind an! |
 Ein Versuch die Betonstrommasten zu verschönern. |
 Das Bäuchlein ist am Ziel |
Am Stadtrand von Nyiregyhaza ist ein großer Auto-Flohmarkt, auf dem es alle möglichen und unmöglichen Autos (westlicher Bauart), Autoteile, Reifen, Stoßstangen usw. angeboten werden. Die Kunden sind Ukrainer. Eine Menge von UA-Kennzeichen sind unterwegs. In der Innenstadt selber gibt es diese UA-Kennzeichen nicht mehr.
Ein Hotel ist schnell gefunden und ich mache mich gleich auf ins Julia Fürdö. Fürdös haben es mir angetan. Die Thermalbäder bieten Wasser in verschiedenen Temperaturen an. Von 20° bis 38° gibt es Becken. Ich probiere natürlich alle durch und genieße Wärme und Kühle. Im angenehmen warmen Aussenbecken bin ich gleich eingeschlafen - das ist ein angenehmes Erlebnis.
Beim Abendessen im zum Hotel gehörigen Restaurant bin ich der einzige Gast. Trotzdem spielt ein Duo mit Geige und Zymbal (nur für mich) - was dann von mir ein Trinkgeld in "ungeahnter Höhe" belohnt wird (200 HUF - was ich dann als 20 Euro-Cent nachrechne, nicht gerade überwältigend).
Gefahrene Kilometer: 121
Schnitt: 20,1 km/h
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 Bank in Nyiregyhaza |
 Varoshaza (Rathaus) in Nyiregyhaza |
 Im Zentrum von Nyiregyhaza |
 Ungarischer Jugendstil |
 Mit dem Rad auf der Hauptstraße mit Fahrradfahrverbot |
 Seitenstraße in einem Dorf |
Dienstag, 30. Juli 2002. Ich mache mich bei trübem Wetter nach ausgiebigem Frühstück (gezuckerter Kaffee, 2 Streifen Käsen, 4 Tomatenscheiben, 2 Gurkenstückchen) auf nach Rumänien. Vorbei an Anbaugebieten von Hollunder, Tabak, Äpfel, Birnen, Zwetschken radle ich der Grenze entgegen.
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 Hollunderplantage |
 Üppiger Zwetschkenbaum |
 Tabakanbau |
 Kühlhäuser zum Fruchtlagern (auch in deutscher Sprache) |
 Hollunderpflückerin an der Straße |
 Entfernungstafel-noch bis zu Grenze |
Schnell wird es wieder heiß - das bedeutet Mineralwasser in Massen trinken.
In den Dörfern sind die zahlreichen Grundwasserpumpen eine gute Gelegenheit, sich kühles Wasser über den Kopf zu leeren. Auch in Bars findet man Abkühlung. Kriegerdenkmäler haben meist einen schattigen Park um sich - angenehm, um dort eine Viertelstunde zu rasten. Beim Lesen der Namen der Toten versuche ich immer, mir vorzustellen, dass all diese Burschen mal kleine Kinder waren, von deren Eltern geliebt, von Freundinnen geküßt - und dann in den Krieg ziehen mussten.
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 Grundwasserpumpen bringen Erfrischung |
 Natürlich auch Bars mit Schatten und meist auch Ventilator |
 Kriegerdenkmäler mit schattigem Park |
Pferdefuhrwerke traben. Dazu kommen noch PKWs mit ukrainischem Kennzeichen, und auch die rumänischen KFZ werden immer mehr. Immer wieder werden Dunnye (Wassermelonen) angeboten. Ganze Berge davon lagern am Straßenrand. Da wird da ein Kind, oder die Oma, oder die Bäuerin dazugesetzt und die verkaufen ihre Produkte an die anhaltenden Autos. Unterwegs kommen mir ein Damen-Duo mit Reiserad und ein Italiener mir Packrad entgegen. Andere Radtouristen sehe ich auf meiner Fahrt nicht. An der Grenze finde ich dann wie üblich eine Ansammlung von Bars, Wechselstuben, Glückspielbuden, Kleiderständen. Vor den Wechselstuben werde ich von einer "fliegenden Händlerin" ("bei denen darfst du nicht wechseln, die hauen dich übers Ohr, geh ja nicht mit denen in uneinsehbare Winkeln, ..." - jeder kennt diese Warnungen) bezüglich Geldwechsels angesprochen. Ich bekomme für meine HUF (ca. 20 Euro) 55.000 Lei, wahrscheinlich zu wenig, aber ...
Der eigentliche Grenzübergang wird ja in den nächsten Jahren EU-Aussengrenze und wird entsprechend ausgebaut.
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 Pferdefuhrwerke |
 Wechselstuben, Bars, Glückspielbuden an der Grenze |
 An der Grenze |
 Nur noch 7 km nach Satu Mare |
 Liebevoll gestalteter Rastplatz |
 Eine 'phantasievolle' Beton-Stadtplastik |
Satu Mare, das ich nachmittags erreiche, ist nicht besonders eindrucksvoll. Das Hotel Dacia ist das erfreulichste Objekt am zentralen Platz. Ich stelle mich beim Bankomaten an (Bank Transilvania) - eine ganze Reihe von Leuten warten hier. Jeder holt eine ganze Menge von Geld heraus. Als ich dann nach einer halben Stunde Warterei drankomme, hole ich mir 4 Millionen Lei heraus und halte ein 1 1/2 cm dickes Geldbündel in der Hand. 1 € entspricht ca. 33.000 Lei => 100.000 Lei entspricht 3€.
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 Das Rathaus ? |
 Hotel Dacia in Satu Mare |
 Warten vorm Bahnschranken |
 Schweinetransport |
 Viele kleine Dächer |
 Die Karpaten erscheinen in der Abendsonne |
Beim Weiterfahren beginnt es wieder zu tröpfeln und das Rad beginnt zu mucken. Im Tretlager knackt es manchmal. Langsam tauchen im Dunst die Karpaten auf. Ein erster Anstieg durch angenehm kühlen Buchenwald, eine kurze Abfahrt, und ich bin eine Geländestufe höher in einem fruchtbaren Becken. Die Sonne kommt wieder heraus.
Ein Traktor hängt im Straßengraben, erst nach dem vorbeifahren sehe ich den Dacia, der mit dem Traktor kollidiert war.
Das Knacken im Tretlager ist immer ärger geworden, manchmal auch ein schleifendes Geräusch.
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 Traktor im Straßengraben |
 Ortschild von Negresti Oas |
 Der Hauptplatz von Negresti Oas |
 Neubau einer Kirche |
 Baustahltransport |
 Standardjause unterwegs |
In der Abendsonne wirkt die Landschaft warm und heimelig. In meinem Zielort Negresti Oas treffe ich einen Rumänen, der in Wien arbeitet und mich zu meinem Hotel (dem einzigen im Ort) führt. Das Zimmer kostet 15 € (500.000 Lei).
Der Zeitverlust (osteuropäische Zeit) macht sich bemerkbar. Es wird früh dunkel und ich finde noch eine kleine Pizzeria. Regenschauer beenden den Tag, da schläft es sich gut.
Gefahrene Kilometer: 163
Schnitt: 19,4 km/h
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 Halbfertige Häuser |
 Fertige Häuser |
 Auffahrt zum Huta-Pass |
Es gibt sehr viele Häuser in unteschiedlichen Entstehungs- und Verfallsstadien. Häuser im Rohbau, bei denen das Erdgeschoss bewohnt ist (Vorhänge), Häuser, deren Ziegel schon mal verwendet waren (aus Abbrüchen), Häuser, bei denen alles schon wieder verrostet und zerfällt.
Die Auffahrt zum Huta-Pass ist flach angelegt, die Steigung ist angenehm zu fahren - nur bei jeder Kurbelumdrehung knackt und kracht es im Tretlager.
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 Wasser für Papa von der Quelle |
 Geschnitzte Hofeinfahrt |
 Geschnitzte Hofeinfahrt |
Wasser von der Quelle ist erfrischend und gut. Das Mädchen holt Wasser für ihren Vater, der beim Mähen ist - es gibt kaum Traktoren.
In Maramures sind viele Höfe mit reiche geschnitzten Toreinfahrten. Holz ist in dieser Gegend in reichem Maße vorhanden.
Am Huta-Pass (587 m) befindet sich eine kleine Imbissbude. Dort treffe ich einen deutsch/englisch sprechenden Rumänen, der auch als Reiseführer tätig ist und mir Tipps gibt, welche Klöster in Moldau wert sind, besucht zu werden. Als ich ihm mein Ziel Moldawien nenne, weist er mich gleich auf die Gefährlichkeit eines solchen Unternehmens hin. Karpaten ja (seine Begründung: war k.u.k. Monarchie), Moldau als Teil von Rumänien: jaa (seine Begründung: war k.u.k. Monarchie), Siebenbürgen (seine Begründung: war k.u.k. Monarchie), Moldawien "dangerous", Ukraine "very dangerous". Er liefert gleich dazu eine passende Schauergeschichte: "Ein Dacia (Standard-PKW in Rumänien) wurde dort von Motorrädern eingekreist und seine Windschutzscheibe mit Farbspray während der Fahrt besprüht. Daher musste der Dacia stehen bleiben und wurde ausgeraubt. Aber Deutsche, Italiener und Franzosen sind als Touristen eher sicher."
Er selbst verdient als Bauarbeiter 50 Euro. Um als Rumäne in die EU einreisen zu können, muss er 500 Euro vorweisen können. D. h. trotz der Einreisemöglichkeit wird er kaum in die EU einreisen können.
Das Tretlager gibt schauerliche Schleifgeräusche von sich.
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 Kilometerstein |
 Grenze zum Judetul (Region) Maramures |
 Sapanta |
Vom Huta-Pass fahre ich flott bergab und komme wieder an die Theiß, die hier den Grenzfluß zur Ukraine bildet. In diesem Bereich war es, als es im Jahre 2000 "Zyanidschwemme statt Goldsegen" gab.
Entlang des Flusstales komme ich nach Sapanta. Der Tourismus spielt hier schon eine Rolle. Frauen und Mädchen sitzen vor den Häusern, spinnen und weben und versuchen ihre Produkte an Touristen zu verkaufen.
Sapanta ist bekannt für seinen "lustigen Friedhof". Dabei handelt es sich um Gräber, deren Grabtafeln bunt mit Bildern und dazugehörigen Geschichten gestaltet sind. Leider konnte ich nicht besonders lachen, denn ich habe keine der Geschichten verstanden.
Mit einem jungen Wanderer aus Frankfurt, der mit Zelt unterwegs ist, unterhalte ich mich über die Unterkunftsmöglichkeiten im Maramures. Ein deutsches Radler-Ehepaar gesellt sich dazu. Jeder von uns hat andere Zielsetzungen für seine Unternehmung.
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 Der lustige Friedhof |
 Der lustige Friedhof |
 Der lustige Friedhof |
 Der lustige Friedhof |
 Der lustige Friedhof |
 Das Mächen spinnt Schafwolle |
Mein Bestreben war es, mit dem krachenden, schleifenden Rad bis nach Sighetu Marmatiei zu kommen, um dort eine Werkstätte aufzusuchen.
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 Betonplastik als Willkommen |
 Es wird im Stadtzentrum gepflastert |
 "Mein" Mechaniker |
Endlich erreich ich Sighet und frage mich nach einem Mechaniker durch. Der spricht Englisch und erklärt, in 2 Stunden hätte er das repariert. So habe ich Zeit, mir die Stadt im Norden Rumäniens genauer anzuschauen. Der Stadtplatz mit einem Park wirkt heimelig. Auch hier wird eine neue Kirche gebaut. Nach einer kleinen Imbiss suche ich ein Internetkaffee und lese und beantworte Mails.
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 Im Zentrum von Sighet |
 Museum der Opfer und des Widerstandes gegen den Kommunismus |
 Die neue Kirche |
Ich bin natürlich gespannt, ob mein Rad sich wirklich reparieren lässt. Denn schließlich wartet die höchste Karpaten-Etappe auf mich. Nach 2 Stunden suche ich mein Rad auf - er hat es repariert, es kracht aber weiterhin, er sagt, das macht nichts, ich kann trotzdem fahren, ich solle einfach nicht hinhören. Er lobt mein Rad als sehr gut, aber er hat nicht die passenden Ersatzteile. So weit so gut. Nach 100 m stelle ich fest, dass da gar nichts passiert ist. Das bedeutet für mich, dass ich die Fahrt eventuell abbrechen muss.
Da ich heute noch bis Borsa kommen will, schau ich zum Bahnhof. Und siehe da, es geht ein Zug nach Viseu de Jos. Ich kaufe eine Fahrkarte für mich (25.000 Lei = 0,80 Euro) und mein Fahrrad (100.000 Lei = 3 Euro) für 50 km. 2 Stunden fahre ich entlang der Theiß direkt an der ukrainischen Grenze.
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 Kulturpalast von Sighetu |
 Im Zug... |
 ...nach Temesvar Nord |
 Bahnhof von Sighet |
 Da drüben ist die Ukraine |
 Ganz an der Grenze |
Die Gegend ist beeindruckend. Wenig Besiedlung, Holz, Holz, Holz. In Viseu des Jos verlasse ich den Zug und radle bei krachendem Tretlager ("Hör einfach nicht hin") nach Borsa. Dort fand ich Unterkunft in einem stilvollen Hotel.
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 Dorf im Viseu-Tal |
 Dorf im Viseu-Tal |
 geschnitzte Hofeinfahrt |
 Na was schon |
 Tagesziel erreicht |
 Krankenhaus in Borsa |
 Mein Hotel |
 Dorfstraße |
 Viele herrenlose Hunde |
Die Gegend ist beeindruckend. Wenig Besiedlung, Holz, Holz, Holz. In Viseu des Jos verlasse ich den zug und radle bei krachendem Rad ("Hör einfach nicht hin") nach Borsa. Dort fand ich Unterkunft in einem stilvollen Hotel. In diesem von 2 Hotels am Ort treffen sich natürlich alle Touristen - wo sollten die denn sonst hin. Zusätzlich sind solche Touristenpunkte auch Anziehungspunkt für die heimische Jugend und Prominenz. Mein Hotel bietet auch die dazugehörige (leider nicht schallisolierte) Disco (bis 3 Uhr).
Als heimische Spezialität genieße ich eine Kuttelflecksuppe (Kutteln = Euter der Kuh).
Beim abendlichen Rundgang setze ich mich in eine etwas kahl wirkende Bingo-Halle, wo an die 50 Personen intensiv die Zahlenanzeige an der großen Tafel verfolgen. Ich versuche gleich die rumänischen Zahlen zu lernen.
Das Ende kommt am nächsten Tag. Das Tretlager ist so kaputt, dass die Kette dauernd von der vorderen Tretscheibe fällt. Ich muss abbrechen.
Ich fahre zurück nach Viseu de Jos (30 km halb bergab), warte dort auf den Zug nach Cluj. Natürlich geht der Zug erst in 5 Stunden. Ich marschiere durch das Dorf, setze mich in eine Bar, döse vor mich dahin, höre einem Streit zwischen dem Wirt und einem Bauern interessiert zu, kaufe etwas Jause - Wurst, Brot, Wasser, studiere die Benutzungsbedingungen der Bahn (oder was das ist), lese alles, was so zu lesen gibt (und das ich nicht verstehe) und hadere etwas mit dem Schicksal, das einfach mein Rad kaputt werden lässt.
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 Haus in Viseu des Sus |
 Holzkirche in Viseu des Sus |
 Holzkirche in Viseu des Sus |
 Fahrplan von Viseu de Jos |
 Schon wieder so ein Hund |
 Fahrkartenschalter |
 Warteraum |
 Ein Dacia |
 Bauernhof |
 Sägewerk |
 Dorf im Maramuresch |
 Dorf im Maramuresch |
Die über 5-stündige Fahrt führt über das Rodnei-Gebirge nach Cluj durch eine traumhafte, arme Gegend Rumäniens. Teileweise mit Schrittgeschwindigkeit fährt der Zug und um 19:00 Uhr komme ich in Cluj an. Schnell suche ich mir eine Pension in Bahnhofsnähe und dann erforsche ich die Stadt.
Etwas enttäuscht bin ich, da sich diese Stadt nur wenig von anderen nichtssagenden Städten abhebt. Der große Platz ist Treffpunkt für die Jugend am Abend.
Ab dem nächsten Tag heisst es Bahn fahren:
Cluj - Budapest 6 Stunden
Budapest - Wien 3 Stunden
Wien - Salzburg 4 Stunden
Dann per Auto nach Hause - das Ende einer Fahrt.
Das Rad wurde repariert (Kosten 220 Euro) - die Teile des Tretlagers fielen beim Öffnen einfach so heraus.
Aber nächstes Jahr möchte ich doch die Tour vollenden.
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