Vorplanung:
|
Da Russland wahrscheinlich trotz Glasnost nicht so einfach zu bereisen
sein würde, hatte ich mich schriftlich bei der Russischen Botschaft
in Wien über Reisemöglichkeiten (allein, mit dem Fahrrad, unbestimmter
Einreisetermin) erkundigt. Ich wurde von diesem an das Reisebüro Intourist
in Wien verwiesen.
Bei Intourist wurde klar gestellt: Ich brauche ein Visum, dieses bekomme ich nur, wenn ich eine Hotelbuchung (die natürlich über Intourist zu haben ist) oder eine Einladung aus Königsberg vorweisen könne. An der Grenze Polen / Russland ist kein Visum erhältlich. Da ich niemanden in Königsberg kannte, ließ ich mir ein Hotelzimmer buchen. Zur Auswahl gab es zwei Hotels (Hotel Kaliningrad 1000,- S pro Nacht, Hotel Duna 960,- S pro Nacht). Ich wählte das billigere und erhielt das Visum (3 Fotos, 470,- S + Schnellbearbeitungszuschlag 250,- S für 4 Tage Bearbeitung) für Mittwoch auf Donnerstag. Bei der Ausstellung des Visums mußte ich auch die Grenzübertrittstelle, an der ich einzureisen gedachte, angeben. Die auf meiner Straßenkarte (von 1993) angegebene Straßenverbindung von Elbing (in Nordpolen östlich von Danzig) bestand nicht. Als ich das Visum erhielt, bekam ich die Auskunft, dass ich über Litauen einzureisen habe. Die Strecke über Litauen nach Königsberg beträgt 200 km. Die müßte ich am Mittwoch hinfahren und am Donnerstag zurückfahren (mein Visum war ja nur für die beiden Tage gültig und eine zweite Nacht in Königsberg konnte und wollte ich mir nicht leisten). Da rückte mein Ziel Königsberg weit in die Ferne, denn 200 km am Mittwoch und 200 km am Donnerstag wären notfalls zu schaffen, aber dann bliebe in Königsberg wirklich keine Zeit mehr. Natürlich brauchte man auch für Litauen ein Visum, das auch an der Grenze erhältlich ist. Ich dachte schon daran, meine Königsberg-Ausgaben als Verlust abschreiben zu können (ca. 2000,- S), nahm mir aber doch vor, auf alle Fälle zur Grenze Polen / Russland bei dem auf meiner Karte eingezeichneten Grenzübergang zu fahren und dort mein Glück zu versuchen. |